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Aus einer schweizer Zeitung vom 12. Mai 2003

Uniformen machen Musikanten

Stetten Überraschungsreiche Uniformenweihe der Musikgesellschaft

Nach 21 Jahren hat die alte Uniform ausgedient. Umrahmt von Konzertvorträgen präsentierte die Blasmusikformation des 1500-Seelen-Dorfes stolz seine neue Bekleidung der Öffentlichkeit.

Trendig sollte das neue Outfit sein, das heisst, dem modischen Zeitgeist folgend. 60 000 Franken liessen es sich die Stetter Musikanten kosten. Eine Uniform hat stets auch eine militärische Note, soll sie doch die Zusammengehörigkeit und die gemeinsamen Ziele symbolisieren.

Erst wurde aber die alte Uniform noch einmal gezeigt. Ein Marsch und ein Boogie sollten das Schicksal dieser besiegeln. Dirigent Thomas Korner erklärte die Art und Weise, wie Uniformen vor über 20 Jahren gestylt wurden. Während des Umkleidens unterhielt das befreundete Blasorchester aus dem deutschen Stetten-Hechingen. Unter der Leitung von Herwin Fischerkeller bot die 53-köpfige Formation aus der schwäbischen Alp eine Palette mit konzertanter Blasmusik. Jeden Titel belohnten die Fans mit tosendem Applaus und mit dem Schlussmarsch «Unter dem Doppeladler» erreichte die Stimmung im Saal einen Höhepunkt.
Danach wurde das Geheimnis gelüftet. Im neuen Outfit standen die Stetter Musikanten auf der Bühne. Die Hose ist mitternachtsblau (fast schwarz). Die seitlichen Smokingstreifen vermittelten einen edlen Touch, erklärte der Vertreter der Herstellerfirma «Atelier Büttiker». Über dem hellen Hemd wird ein meliertes Gilet getragen. Das mitternachtsblaue Revers des Gilets macht elegant und ersetzt dasjenige des Jacketts. Das Jackett ist ultrablau, auf der linken Seite schmücken der Schriftzug der Musikgesellschaft und ein Boschettli, auf der rechten Seite ziert eine mehrfarbige Kordel. Ein krawattenähnliches Gebilde, genannt Stetter Masche, bildet ein harmonisches Accessoire. Entgegen dem allgemeinen Trend wollen die Stetter Instrumentalisten nicht auf eine Kopfbedeckung verzichten. Sie entschieden sich für einen konventionellen Herrenhut im gleichen Mitternachtsblau wie die Hose. Die Uniform bietet somit ein breites Spektrum von Bekleidungselementen. Von chic, elegant und modisch bis bodenständig und traditionell ist alles vorhanden. Auch die soldatische Note kommt mit der Kordel nicht zu kurz.
Berappt wurde die Neuuniformierung mittels privater Spendengelder und Beiträgen von Sponsoren. Auch die Gemeinde trug einen Batzen dazu bei. Gemeindeamman Ernst Huber überreichte der Präsidentin der Musikgesellschaft, Cornelia Blunschi, einen Scheck über 20 000 Franken. Das Geld stammt je zur Hälfte von der Ortsbürger- und der Einwohnergemeinde. Nun hätte das Dorf nicht nur ein gutes, sondern auch ein schönes Musikkorps, erklärte der gut gelaunte Bürgermeister vor versammelter Fangemeinde. (pt)

© AZ Medien Gruppe - Alle Rechte vorbehalten Gedruckt am 12.05.2003