Die Gemeinde Stetten die bis 1971 selbständig war und dann in die Stadt Hechingen eingemeindet wurde, hat heute ca. 2000 Einwohner. Sie liegt am Fuße der Schwäbischen Alb, die sich im Süden des Dorfes bis zu 950 m Meereshöhe aufwölbt, wobei die Stammburg des letzten deutschen Kaiserhauses, die Burg Hohenzollern vom gleichnamigen Berg heruntergrüßt.

      Stetten bei Hechingen wurde um das Jahr 1130 erstmals in einer Chronik des Klosters Zwiefalten urkundlich erwähnt. Graf Friedrich von Zollern, genannt „der Erlauchte", und seine Gemahlin Udelhild von Dillingen erhoben das Kloster Stetten, das bereits von 1254 bestanden hat, zum Hauskloster der Zollerngrafen im Jahre 1278. Das Kloster selbst hatte eine sehr wechselvolle Geschichte. Zunächst diente es seinem eigentlichen Zweck, der Unterbringung der ledigen Töchter der adligen und bürgerliche Familien. Im Jahr 1422 war es das Hauptquartier des Belagerungsheeres des Bundes der schwäbischen Reichsstädte und Württembergs. Nachdem die Zollerburg zerstört war, plünderte das Heer auch das Kloster. In den folgenden Jahrhunderten hatte Stetten mehrfach unter kriegerischen Belastungen zu leiden. Im Jahr 1803 wurde das Kloster aufgehoben, der Besitz kam an das Haus Hohenzollern, und die Gebeine der bis dahin in der Klosterkirche beigesetzten Mitglieder des Hauses Hohenzollern wurden in die Fürstengruft der Hechinger Stiftskirche gebracht. Zeitweilig diente das Kloster danach dem fürstlich-hohenzollerischen Militär als Kaserne, wurde dann für kurze Zeit von Franziskanermönchen als Kloster genutzt, die infolge des Kulturkampfes bald wieder abziehen mussten. 1898 brach ein Feuer aus, das die Klosteranlage einäscherte. Nur mit Mühe gelang es, die Kirche zu retten.

      Nachdem die Industrie in Stetten Fuß gefasst hatte, ergaben sich für die Bevölkerung zusätzliche Verdienstmöglichkeiten. Die gesunde Mischung von Landwirtschaft und Industrie sorgte für eine gewisse Krisenfestigkeit. Durch die Ansiedlung kleinerer und größerer Industrie- und Handwerksbetriebe wurde die Landwirtschaft immer mehr an den Rand gedrängt.

      Das im Jahre 1990 nahe der Klosterkirche eingeweihte Heimatmuseum dokumentiert die wechselvolle Geschichte von Stetten.